Beikost und Baby led weaning
sind, dass sich das Baby schon gut auf dem Schoß in aufrechter Position halten kann und nicht nur Interesse am Essen der Familie hat, sondern es – teilweise mit Blicken - buchstäblich von der Gabel „giert“. Gerade wenn die ersten Happen nicht mit der Zunge heraus geschoben werden, kann man allmählich mit Beikost beginnen.
Mein Baby ist schon ein halbes Jahr alt und will nichts essen!
Der Großteil der Babys hat in diesem Alter kein oder kaum Interesse an fester Nahrung. Manche mögen keinen Brei sondern lieber Fingerfood, manche umgekehrt. Die meisten probieren „mikroskopische“ Mengen und stillen noch fast voll. Die Muttermilch enthält mehr Kalorien und alle notwendigen Nährstoffe, wenn sich die Mutter gut ernährt. Wichtig ist dann, sich und das Baby nicht unter Druck zu setzen, da sonst eine angespannte Atmosphäre entsteht, für die die Kleinen sehr feine Antennen haben. Essen soll Freude und Genuss bereiten – kein Zwang sein.
Wie lange stillt „man“ ein Baby?
Solange es für beide gut ist. Je länger die Stillbeziehung dauert, desto stärker tritt normalerweise die Bedeutung der Muttermilch als Nahrungsmittel in den Hintergrund. Gerade bei Krankheiten, Zahnen oder schwierigen Entwicklungsphasen ist es eine wunderbare Möglichkeit das Gleichgewicht der Seele zu fördern und wieder Nähe und Geborgenheit zu schaffen. Immer wieder gibt es auch Zeiten in denen das Stillen schwierig und anstrengend sein kann und die ersten Abstillgedanken kommen. Wenn diese Phasen nicht vorübergehen ist es an der Zeit die Stillbeziehung zu beenden. Das Abstillen kann von beiden Seiten ausgehen, wobei die meisten Kinder nicht abrupt abstillen sondern einfach immer seltener Stillen. Ob das Stillen 4 Monate, 8 Monate oder 4 Jahre dauert ist die Entscheidung von Mutter und Kind.
Kann man länger als ein halbes Jahr voll stillen?
Aber sicher. Oft lässt einem das Baby gar keine andere Wahl und Muttermilch ist immer noch die beste Nahrung – viel besser als die von der Industrie angebotene Ersatznahrung. Natürlich muss man die Entwicklung im Auge behalten und einfach ausprobieren ob nicht einfach nur die Form des Essens nicht passt. Viele Babys mögen Bananenstücke, Kartoffelscheiben oder Nudeln statt Brei, sogenanntes Fingerfood. Dies wird oft belutscht oder beknabbert – nicht „ordentlich“ gegessen. Der Sinn ist ja aber die Heranführung des Babys an feste Kost und nicht etwa perfekte Manieren. Baby led weaning (durch das Baby gesteuerte Beikosteinführung) beschäftigt das Kind während man selbst isst statt einem durch Brei füttern noch mehr Arbeit zu machen. Bei unseren Müttern gibt es auch Austausch über Baby led weaning.